22 August 2008

kanadische Zahnärtzte

Seit langem mal wieder ein Bericht auf Deutsch und über kanadisches Leben (und Leiden, in diesem Fall).

Wie ich gehört habe, funktioniert die medizinische Versorgung für Kanadier prinzipielle ähnlich wie in Deutschland: es gibt eine Pflichtversicherung und man kann sich damit kostenlos heilen lassen.

Für uns grad students, andererseits, gibt es eine spezielle Versicherung (genauer gesagt, sogar mehrere), welcher man Artzt-Rechnungen zu schicken kann und die dann (hoffentlich) einen Scheck zurück schickt. So komme ich in die Situation, dass ich vor jedem Artztbesuch erstmal anrufen muss und fragen, wieviel Geld ich wohl mitbringen muss. Bei meinen beiden Zahnartzt-Besuchen waren es jeweils ca. 350 Dollar (ca. 220€), dich ich vorher auf mein Giro-Konto überwiesen habe, damit ich es dann mit Karte bezahlen konnte.

Ansonsten war es beim Zahnartzt ganz ähnlich wie in Deutschland. Da ich zum ersten Mal dort war, hat die Ärtztin alles untersucht, drei Kavitäten gefunden und gleich Termine gemacht, um diese zu beseitigen. Dann bin ich in ein anderes Zimmer, um dort von der Zahnhygenikerin eine Reinigung zu bekommen. Ich glaube, das hatte ich auch schon einmal in Deutschland gemacht: es wird erst abgespült, dann kräftig am Zahnstein gekratzt und dann poliert und fluoridiert.
Dieses erst am Zahnfleisch herumstochern und dann an den Zähen herumkratzen (nachdem das Zahnfleisch schon etwas gereitzt ist), finde ich am unerträglichsten. Bohren und Löcher stopfen ist dagegen ein Kinderspiel.
Jetzt weiß ich auch, was mich bei meinem Besuch beim Erfurter Zahnartzt so gestört hat: dort hat die Assistentin ungefragt mit der Reinigung angefangen (d.h. wild herumgestochert und -gekratzt), bevor ich die Zahnärtztin überhaupt gesehen habe.
Naja, diesmal habe ich schon zwei von drei Löchern gestopft und auch für die erste Behandlung schon den Scheck zurück bekommen.
Allerdings zahlt meine erste Versicherung nur einen Teil jeder Zahnartzt-Rechnung und den andere Teil muss ich zu einer anderen Versicherung tragen. Ich glaube eine von beiden habe ich als Student und die andere als Lehrassistent. Ist schon kompliziert, scheint aber ganz gut zu funktionieren.

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